Der bäuerliche
Hausgarten
Wem die Nacht zum Tag wird, weil das frische Brot in der Früh am besten schmeckt, der braucht tagsüber Ruhe. Fritz, Seniorchef der Stuhlfeldner Dorfbäckerei und Vater von Tobias, hat sie beim Gärtnern gefunden – und das ist so geblieben. Sehr zum Wohl des Hausgartens, der im Schwaigerlehen die Gäste der Rauchkuchl schon bei der Ankunft begrüßt, weil er der Sonne wegen vor dem Haus angelegt ist. Damit es in einem bäuerlichen Hausgarten blüht, wächst und gedeiht ist nicht nur viel Arbeit notwendig und eine ordnende Hand gefragt. Ebenso wichtig ist das von Generation zu Generation weitergegebene Fachwissen.
Für die alpine Naturküche, wie sie von Tobias in der Rauchkuchl kreiert und weiterentwickelt wird, sind die Gemüse, Salate und Kräuter aus dem eigenen Garten ein wesentlicher Bestandteil und geben nicht selten den Ton an, wenn es um die Frage geht, wie sich ein Menü zusammensetzen soll.
Umso größer ist der Verlust, wenn ein Hagelsturm binnen weniger Minuten alles zunichte macht. Beim Unwetter Ende Juli haben Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu vier Zentimetern dem Garten den Garaus gemacht. Da bleibt dann buchstäblich nur die Flucht ins Gewächshaus, das dem Unwetter getrotzt hat, um sich umso intensiver um die Tomatenstauden zu kümmern, damit die Paradeiser, wie die vielfarbigen Früchte in Österreich auch heißen, den herben Verlust der Gartenernte vergessen machen.
In wenigen Wochen, wenn das Baumobst reif wird und Fritz mit Leiter und Korb ausrückt, wird sich zeigen, was der Hagel sonst noch alles angestellt hat.